Naturschutzgebiet

       

Koaserinansicht

Juwel am Rande des Sauwaldes –
das Naturschutzgebiet Koaserin im Besitz des NATURSCHUTZBUNDes Oberösterreich

Das Feuchtwiesen- und Sumpfgebiet Koaserin befindet sich in den Gemeinden Heiligenberg, Neukirchen am Walde und Peuerbach. Es liegt am Rande des Sauwaldes, gehört aber schon zum Inn- und Hausruckviertler Hügelland. Dies ist eine Buckel- und Hügellandschaft zwischen 300 und 500 m Seehöhe, meist durch Grünlandnutzung und Ackerbau geprägt, oft mit großen Obstbaumwiesen, aber eher kleinen, immer wieder in die Agrarlandschaft eingebetteten Waldinseln. Eines der seltenen, kleinen, tiefer eingeschnittenen Täler ist das an die Koaserin im Norden anschließende Leitental.
In den letzten Jahren verschwinden bunte Wiesen in unserer Landschaft immer mehr und werden durch intensiv bewirtschaftete Ackerkulturen mit Mais und Getreide oder reine, nur wenige Pflanzenarten enthaltende Fettwiesen ersetzt; seltene Lebensräume, wie Magerrasen, Feucht- und Sumpfwiesen und Hecken, werden daher zusehends weniger. Der Unterlauf vieler Gewässer ist oft verbaut, Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft bringen Probleme mit der Wasserqualität.


Wichtige Anliegen des NATURSCHUTZBUNDes zielen daher darauf ab, die letzten naturnahen Laubwaldbereiche und Galeriewälder entlang der Bäche zu erhalten und Gehölzstreifen neu anzupflanzen. Ebenso sollen die letzten nicht regulierten Gewässerabschnitte und deren Uferbegleitgehölze sowie die vorgelagerten Sumpf- und Feuchtwiesenkomplexe erhalten bleiben.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Naturschutzgebiet Koaserin. Durch gezielte Managementmaßnahmen des NATURSCHUTZBUNDes wird das reiche Gefüge an Mähwiesen und Brachen erhalten.

        Frühling in der Koaserin                        Morgenstimmung im Naturschutzgebiet

Frühling in der Koaserin Foto&Copyright Josef Limberger00550055.jpg       Morgenstimmung im NG Koaserin Foto&Copyright Josef Limberger.jpg

           

    

 Der Weg und seine Besonderheiten:
(Wörter, die grau hinterlegt und kursiv geschrieben sind, können für weitere Informationen bitte angeklickt werden.)

Naturlehrpfad         Naturlehrpfad

Wir beginnen unsere Rundwanderung bei der Naturerlebnisinsel des NATURSCHUTZBUNDes, wo wir uns zuerst über das Schutzgebiet und seine Tier- und Pflanzenwelt anhand von Schautafeln informieren. Es ist durchaus möglich, hier schon Braunkehlchen oder Neuntöter auf ihren Aussichtswarten (oft sind das die Schautafeln) zu beobachten. An den Steinmauern, die errichtet wurden, kann man mit ein wenig Glück Zauneidechsen und Ringelnattern oder Schlingnattern beim Sonnenbaden beobachten.
Am kleinen Teich erschallen an den Sommerabenden die kräftigen Rufe der kleinen Laubfrösche und im März kann man Grasfrosch und Erdkröte beim Ablaichen beobachten. Unser eigentlicher Weg führt uns an einem Haus vorbei und auf einer wenig benutzten Straße in Richtung Laab. Nach etwa 450 Metern überqueren wir eine kleine Brücke. Von hier kann man oft Greifvögel über der Koaserin beobachten: Einen Mäusebussard, der hoch oben in der Luft seine Kreise zieht, Weihen, die im Gaukelflug knapp über dem Boden jagen, und rüttelnd in der Luft stehende Turmfalken, die nach Mäusen und großen Insekten Ausschau halten.

Nach weiteren 130 Metern kommen wir zu einem Feldweg, der nach links ins Schutzgebiet führt. Hier können wir mit einer Begleitperson den Wiesenweg benutzen, der in einer Schleife am Naturschutzgebiet entlang führt. Nach Regenfällen empfiehlt es sich jedoch, noch 180 Meter bis zu einem Bauernhof weiter zu gehen und erst dort nach links abzubiegen. Im Frühjahr, wenn ein Teil der Wiesen unter Wasser steht, kann man auf den Wasserflächen verschiedene Watvögel beobachten, das sind langbeinige und bodenbrütende Arten wie Bekassine und Wasserläufer. Zu dieser Zeit halten sich oft die seltenen Knäck- und Krickenten, manchmal sogar Löffelenten in der Koaserin auf. Diese Entenarten sind sehr scheu, weshalb es sich empfiehlt, sie aus größerer Entfernung zu beobachten.
Der Weg macht eine Schleife nach rechts und führt entlang einer Hecke. Darin finden wir unter anderem den Schlehdorn, einen weiß blühenden Strauch (die Blüten erscheinen vor den Blättern ab März) aus der Familie der Rosengewächse. Im Herbst trägt er blaue, stark bereifte Steinfrüchte. Der mit Dornen bewehrte Strauch ist ein beliebter Aufenthaltsort des Neuntöters. Vor allem Wiesen bewohnende Vogelarten zeichnen die Koaserin aus. So hört man hier noch den Gesang der Rohrammer, des an das Zirpen von Heuschrecken erinnernden Feldschwirls sowie des Sumpf- und Teichrohrsängers. Kiebitze sind im Frühjahr bei ihren waghalsigen Balzflügen zu beobachten oder wie sie Rabenkrähen und Elstern attackieren, um ihre Jungen zu verteidigen. Ein besonderes Schauspiel bietet aber die Bekassine, deren Männchen in rasanten Flügen hoch in den Himmel steigen und im darauf folgenden Sturzflug mit ihren steifen Schwanzfedern einen meckernden Laut erzeugen. Dies hat diesem bereits sehr seltenen Vogel im Volksmund den Namen „Himmelsziege“ eingebracht.

Bei der nächsten Gabelung halten wir uns nach links und gehen dem ebenmäßigen Hügel, der das Schutzgebiet im Süden begrenzt, entlang. Von hier haben wir einen wunderschönen Ausblick über das Gebiet und den mäandrierenden Leitenbach, der die Wiesensenke durchfließt. Weiter geht es den Mühlbach entlang, bis wir zu einer kleinen, aus der Biedermeierzeit stammenden Mühle gelangen. Diese wurde vom NATURSCHUTZBUND erworben und soll in den nächsten Jahren zu einem kleinen Naturschutzzentrum samt Museum ausgebaut werden. Nur wenig weiter stoßen wir auf eine Straße, der wir nach links folgen. Nun steigt der Weg leicht an und nach etwa 230 Metern kommen wir wiederum an eine Querstraße. Dieser folgen wir abermals nach links und wandern nun mit herrlichen Ausblicken auf das Schutzgebiet entlang dieser Straße, vorbei an der eindrucksvoll restaurierten Furthmühle am Eingang des Leitentals zu unserem Ausgangspunkt zurück (siehe Karte). Im Frühsommer leuchtet das kräftige Gelb der unter Naturschutz stehenden Sumpfschwerlilien zu uns herauf, die hier in mächtigen Horsten gedeihen.

Wichtig: Bitte bleiben Sie auf den Wegen, um die hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten nicht zu gefährden, und pflücken Sie keine Blumen!

  Sachkundige Führungen  können jederzeit telefonisch vereinbart werden.
Unkostenbeitrag für eine etwa 2-3 stündige Führung:
€ 5,- pro TeilnehmerIn, Mindestbetrag € 50,- pro Gruppe
(Teilnahme für Mitglieder des NATURSCHUTZBUNDES kostenlos).

Der Grillplatz im Bereich der Naturerlebnisinsel kann nach telefonischer Voranmeldung gegen eine freiwillige Spende und unter der Voraussetzung, dass der Platz wieder ordentlich verlassen wird, jederzeit benutzt werden.

Telefon +43 732 779279 – Fax +43 732 785602 – e-mail: ooenb@gmx.net – www.naturschutzbund-ooe.at, Bankverbindung: Allgemeine Sparkasse Linz BLZ 20320, Konto-Nr. 204617156 und 113605 Für steuerbegünstigte Spenden PSK-Konto-Nr. 7532.980, BLZ 60000 (Naturschutzzentrum des ÖNB)

N ATURSCHUTZBUND   O  BERÖSTERREICH
  Promenade 37
4020 Linz 
 
 
 

Logo Naturschutzbund OÖ.png

Fotos: Josef Limberger, Bezirksrundschau